Körper und Gehirn in Balance bringen

Bereits lange vor der Geburt beginnt unser Nervensystem zu arbeiten. Es ist kaum vorstellbar, dass die ersten Reflexe bereits in der 7. -8. Woche nach der Empfängnis entstehen. Das passiert, um das Überleben zu sichern, Entwicklung zu ermöglichen und das Gehirn Schritt für Schritt zu vernetzen. Im Laufe der Entwicklung entstehen immer mehr frühkindliche Reflexe, von denen jeder seine spezifischen Aufgaben hat. Diese automatischen Bewegungsmuster – wie der Greifreflex, der Moro-Reflex oder der Tonische Labyrinthreflex – begleiten uns durch Schwangerschaft, Geburt und die ersten Lebensjahre.
Im besten Fall werden sie im Laufe der Entwicklung gehemmt, integriert oder in reife, koordinierte Bewegungsmuster umgewandelt. Das sollte allerspätestens im 3. Lebensjahr passieren.
Doch manchmal bleiben diese frühkindlichen Reflexe teilweise aktiv. Oder werden im Laufe des Lebens durch bestimmte Ereignisse wieder aktiviert.
Das kann sich körperlich, emotional oder kognitiv zeigen:
Etwa in Form von Unruhe, Konzentrationsproblemen, sensomotorischer Überempfindlichkeit, fehlender Körperspannung, Ängsten, Schwierigkeiten in der Reizverarbeitung oder unklaren Bewegungsabläufen.
Was macht Reflexintegrationstraining?
Das Reflexintegrationstraining setzt genau hier an. Es unterstützt das zentrale Nervensystem dabei, über gezielte, strukturierte Bewegungsübungen eine nachträgliche Verarbeitung und Integration noch aktiver Reflexe zu ermöglichen.
Dabei wird nicht „wegtrainiert“, sondern auf achtsame Weise das nachgeholt, was in der frühkindlichen Entwicklung nicht vollständig abgeschlossen wurde.
Die Übungen wirken auf verschiedenen Ebenen:
Körperlich: über sensorische und motorische Reize
Neurologisch: durch gezielte Stimulation neuronaler Verknüpfungen
Emotionale Ebene: über das Nervensystem, das durch mehr Sicherheit zur Regulation findet
Für wen ist das Reflexintegrationstraining geeignet?
Vor allem für Kinder, bei denen Auffälligkeiten in Motorik, Verhalten, Aufmerksamkeit oder Wahrnehmung sichtbar werden. Aber auch Jugendliche und Erwachsene, die anhaltend unter
- Stressreaktionen
- Überforderung
- muskulären Spannungsproblemen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Merkfähigkeitsproblemen
- Gleichgewichtsstörungen wie z.B.: nicht medizinisch indizierter Schwindel, Höhenangst
leiden, profitieren von dieser Methode.
Weiter typische Gründe für ein Reflexintegrationstraining können sein:
- Motorische Unruhe, Ungeschicklichkeit
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme
- Ängste, Unsicherheiten, Reizbarkeit, Aggressionen
- Haltungsschwächen, fehlende Körperspannung
- Schwierigkeiten beim Schreiben, Lesen oder Gleichgewicht
- Dauerhafte emotionale Übererregung
- und so einiges mehr…

Wie läuft das Training ab?
Nach einem ersten telefonischen Beratungsgespräch, einem Neuromotorischen Entwicklungs-Check und der Testung, welche Reflexe noch aktiv sind, steigen wir in dein individuell angepasstes Training ein.
Die Übungen haben einen zeitlichen Aufwand von 5-10min, sind einfach, achtsam angeleitet und werden zuhause täglich wiederholt.
Mit wenig Aufwand, aber mit großer Wirkung – in kleinen, nachhaltigen Schritten im klarer werden.
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Wichtig: Das Reflexintegrationstraining ersetzt keine medizinische oder therapeutische Behandlung, sondern dient der ganzheitlichen Entwicklungsbegleitung.